Am 27. 09. 2014 lud die Aktionsgemeinschaft Bremer Schweiz bei herrlichem Wetter zu einer Führung durch den Stoteler Wald ein.
Die Eigentümerin Frau Dorothea v. Rex-Gröning zeigte 17 interessierten Mitgliedern und Gästen die Schönheiten und erläuterte die Besonderheiten des Waldes und die Historie. Am Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die Hutungen auf der Allmende aufgegeben und die Anlieger konnten den Wald erwerben. Hiervon machten die Vorfahren der Ritterhuderin und studierten Landesplanerin, Besitzerin auch des Dammgutes, ausgiebig Gebrauch, während die Bauern ihren Waldanteil eher in Weiden und Acker umwandelten. So ist der von ihr bewirtschaftete Teil des Stoteler Waldes in 40 „Jagen“ aufgeteilt, Einheiten mit etwa gleichem Baumbestand. Abhängig von der Feuchte des Bodens wurden verschiedene Baumarten angepflanzt, auf trockenen Standorten eher Fichten und Buchen, in den feuchten Senken auch Eichen und Erlen. Außerdem gibt es noch Eschen, Ahorn, Douglasien, Küstentannen und andere Arten in diesem bunt gemischten Wald. Der Weg führte auch in eine verwunschene Gegend an die Schönebecker Aue, wo der Bach noch natürlich mäandrieren darf. Von den umsäumenden Erlen sind teils die Wurzeln ausgewaschen und bei dem jetzigen niedrigen Wasserstand frei liegend, ein ideales Versteck für kleine Ufer- und Wasserbewohner, aber die Standfestigkeit des Baumes wird beeinträchtigt. Circa 1 ha wird als Gebiet für den Vertragsnaturschutz derzeit nicht bewirtschaftet.
Das Rücken des geernteten Holzes muss bei Trockenheit geschehen, wegen der Feuchte des Standortes meist im trockenen Herbst oder Frühjahr, weil der Frost im Winter unter dem Walddach den Boden nicht fest genug friert. Unter der Nässe leiden auch die Wege, wenn sie durch zu schweres Gerät oder Pferdehufe bei Feuchtigkeit belastet werden. Derzeit ist der Wald sehr trocken, es wachsen auch kaum Pilze.
Mit ca. 140 Jahren haben die Eichen und Buchen das beste Alter erreicht. Bis dahin müssen sie gepflegt und gegen Wildverbiss geschützt werden, eine Aufgabe für Geneationen. Damit die Stämme schön gerade und hoch wachsen, wird nach einigen Jahren das schlechtere Holz herausgenommen und eine andere Art als Unterwuchs gepflanzt, dann streckt sich der größere Baum nach dem Licht und bildet weniger Äste aus. Selten ist ein Baum so gut gewachsen, dass er als Furnierholz verkauft werden kann, die anderen werden zu Bauholz und Brettern geschnitten oder als Kaminholz abgegeben.
Ein Waldbesitzer muss recht weit in die Zukunft denken, damit die nächsten Generationen auch noch Holz ernten können. Einige Baumarten werden an bestimmte Stellen als Windschutz gesetzt, um einem zukünftigen Orkan etwas entgegenzusetzen. Wegen des nahenden Klimawandels müssen vielleicht in Zukunft andere Bäume, auch Fremdlinge, eingesetzt werden, um den trockener werdenden Sommern und den feuchteren Wintern standzuhalten.
Frau v. Rex-Gröning hat vieles über die Waldbewirtschaftung von ihrem Vater Heinz v. Rex-Gröning gelernt, sich aber auch über Tagungen bei den Forstwirten weiter gebildet, und sie erhält Unterstützung vom Revierförster Rüdiger Dammes.