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Zu Fuß auf den Spuren der Aue: Führung Schönebecker Auetal
4. Juni 2017, 11:00 - 13:00
FreeBegleiten Sie uns auf einer Wanderung durch das Schönebecker Auetal vorbei an Wohnhaus und Wirkungsstätte der Worpsweder Maler Fritz und Hermine Overbeck, ggf. Informationen von Enkelin Gertrud Overbeck. Erläuterungen zur Renaturierung der Aue und zum Erhalt wertvoller Pflanzenbestände im artenreichen Feuchtgrünland durch extensive ökologische Landbewirtschaftung. Anschließend gibt es eine Einkehrmöglichkeit in Leuchtenburg.
Treffpunkt ist am Vegesacker Bahnhof, dem Haupteingang des Haven Hööft am Vegesacker Bahnhofsplatz.
Zur besseren Planung bitten Carola und Ulli Vey um Anmeldung (Tel. 0421-6098255, VeyQH@aol.com).
Leitung: Christian Schiff von der Aktionsgemeinschaft Bremer Schweit und Ulli Vey vom Biolandhof Blumenthal.
Die Teilnahme ist kostenlos.
Details:
Naturschutz und Landwirtschaft im Schönebecker Auetal
Die Schönebecker Aue hat von der „Langen Heide“ im Landkreis Osterholz bis zum Vegesacker Hafen auf rund 18 Kilometern einiges zu bieten. Der kleine Geestbach aus der Saale-Eiszeit schlängelt sich durch artenreiche Wiesen bei Stendorf, Holthorst und Schönebeck bis er in Vegesack in die Weser mündet. Viele menschliche Eingriffe gingen im Laufe der Zeit nicht spurlos an ihm vorbei, doch konnte die Vielfalt des Auetals bewahrt werden.
Die Aktionsgemeinschaft Bremer Schweiz mit Christian Schiff lädt gemeinsam und Ulli Vey vom Biolandhof Blumenthal am Sonntag 4. Juni ab 11 Uhr ein, mehr über die Aue und ihre Geschichte zu erfahren. Der Verein hat das Ziel, Landschaft auch für nachfolgende Generationen zu erhalten und zu genießen. Gemeinsam mit den Teilnehmern soll von der Mündung der Aue Richtung Schloss gewandert werden. Ist der Mündungsbereich eher unauffällig und die Aue zum Teil in den 1930ern kanalisiert worden, fließt sie davor entlang artenreichen Feuchtgrünlands und wertvoller Pflanzenbestände. Die Beteiligten erläutern die Renaturierung der Aue und zeigen beispielhaft den Artenreichtum und das Nebeneinander verschiedener Lebensräume für Pflanzen und Tiere – der Eisvogel fliegt und das Breitblättrige Knabenkraut wächst neben dem Bach-Nelkenwurz. „Auf diesen Wiesen finden sich 60 bis 70 Arten – nur was man kennt, kann man schützen und schätzen“, berichtet Ulli Vey.
Einen kurzen Stopp legt die Wandergesellschaft auch an Wohn- und Wirkungsstätte der Worpsweder Landschaftsmaler Fritz und Hermine Overbeck ein. Es wird von der Naturverbundenheit des Paares berichtet und Reproduktionen ihrer Zeichnungen und Bilder die im Auetal entstanden sind, gezeigt. Die Overbecks zogen 1905 nach Bremen-Schönebeck und porträtierten Landschaft und Artenreichtum des Auetals. Sohn Fritz Theodor Overbeck konnte die Zeichnungen seiner Mutter als Professor für Botanik für naturkundliche, botanische Bestimmungsbücher nutzen. Die Landschaftsbilder rücken auch die Landwirtschaft in den Blick. Durch eine extensive, ökologische Bewirtschaftung kann die kleinräumige Flächengestaltung, die Artenvielfalt und dadurch Schönheit des Auetals erhalten werden.
Vom Biolandhof der Veys ist das Auetal nur rund fünf Kilometer entfernt. Carola Vey bewirtschaftet mit ihren Rindern unter anderem auch eine Fläche vor dem Wohnhaus der Overbecks. Damit Naturschutz und Landwirtschaft Hand in Hand gehen können, gibt es klare Regelungen. Eine Mahd ist frühestens ab Anfang Juli möglich. Durch Vertritt, Verbiss und Ausscheidungen gestalten Veys Angus-Rinder die Wiesen strukturreicher. Den Pflanzen bleibt es möglich, sich über ihre Samen zu vermehren. Die Haltung der Tiere macht sich schließlich auch in der Fleischqualität bemerkbar. Bereits seit über 20 Jahren wirtschaften Veys überzeugt ökologisch. Gerne berichten sie über den Verbund von Landwirtschaft und Naturschutz und zeigen, welche Vielfalt Bremen und sein Umland zu bieten hat.
Am Ende der Tour besteht die Möglichkeit zum gemeinsamen Ausklang im restaurierten und wiedereröffneten „Bruns Garten“ in Leuchtenburg.
Die Veranstaltungen finden statt im Rahmen der Aktionstage Ökolandbau Niedersachsen und Bremen
In Kooperation mit: Naturwissenschaftlicher Verein zu Bremen, BUND LV Bremen, Aktionsgemeinschaft Bremer Schweiz, NABU Ritterhude, Umweltgerechte Landwirtschaft gefördert vom Senator für Umwelt.